Liebe Freunde der freien Presse! 

Immer wieder fragen wir uns, warum die Medien nicht objektiv und fair berichten, Meldungen unterschlagen und bestimmte Parteien oder deren Politiker bevorzugen um andere hingegen zu diskreditieren und nicht einmal deren Meinung zu haltlosen oder zumindest zweifelhaften Vorwürfen einholen.

Alle machen irgendwie den Relotius! Dieser “Qualitätsjournalist” hat das Sturmgeschütz der Demokratie, den SPIEGEL, abgeschossen und zum Hohlspiegel degradiert! 

Bei den  Lokalblättern gibt es wohl eher Heckenschützen als Sturmgeschütze, bei der NZ heißen diese z.B. Kolhoff und Strauß, die im Nahkampf gegen rechts die AfD erledigen sollen. Nahezu täglich, meist auf Seite zwei wird drauflosgeballert!

Oder ist es Karl Eduard von Schnitzler, der Sudel-Ede, der hier im Stile der DDR 2.0 Regierungs- oder besser Altparteienpropaganda betreibt?

Fragen wir also mal nach bei unserer lokalen “Qualitätspresse” Nordsee-Zeitung, dem Chefredakteur Linne, der uns bisher nicht kennenlernen wollte. Dazu gestatte ich mir den folgenden Schriftwechsel zu veröffentlichen, den jeder “frei” bewerten darf!

Mail vom 2.4.19:

Sehr geehrter Herr Linne,

ich erlaube mir anzufragen, was die NZ in Sachen Wahlkampfberichterstattung plant, und in wie fern wir von der AfD uns darauf einstellen können.

Bei vorherigen Wahlen erschien mir die NZ “schneller”!

Immerhin hat sich Ihre Anzeigenabteilung schon gemeldet!

Auch der Weserkurier, Radio Bremen, SAT 1 und andere Medien sind an uns herangetreten, insofern verwundert es, daß Ihrerseits noch keine Termine o.ä. benannt sind.

Bei Radio Bremen z.B. waren wir zu einem mehrstündigen Hintergrundgespräch mit 13 Redakteuren geladen – vor sechs Wochen! Zusätzlich erfolgten mit “betreuenden” Redakteuren Einzelgespräche. Beim WK läuft es ähnlich, SAT 1 will uns begleiten!

Oder setzten Sie hier (weiter) auf Nichtbeachtung der AfD , bestenfalls auf Negativberichterstattung?

Auffällig ist jedenfalls, daß die drittstärkste Partei im Bundestag und stärkste Oppositionspartei auch im Hauptteil ihres Blattes nicht stattfindet, obwohl die Bundestagsfraktion der AfD zu allen Themen Pressemitteilungen versendet.

Diverse Politiker der sog. Altparteien werden bei ihnen reihum in Interviews zu allen möglichen Themen befragt, unsere Spitzenleute wie Gauland, Meuthen oder Weidel scheinen ihnen nicht bekannt zu sein. Auch dem Bremer Bundestagsabgeordneten Magnitz haben Sie, im Gegensatz zu denen der anderen Parteien, bisher keinerlei Forum gegeben.

Die NZ sieht sich offensichtlich als Teil des Kampfes gegen die AfD – aber ist das die Aufgabe der unabhängigen Presse?

Es wäre zu begrüßen, wenn Ihr Blatt etwas unverkrampfter mit der AfD umgehen würde, auch im Interesse Ihrer Leser. Denn wenn Ihr Blatt nicht die Gesellschaft widerspiegelt, wird es nur noch von bestimmten Gruppe gelesen! Ob das die Existenz sichert, erscheint fraglich.

Die beliebte Frage der Woche hatten Sie ja leider auf Druck der Altparteien eingestellt – das vermissen viele Leser, wie uns berichtet wurde, aber es galt ja der AfD kein Forum zu bieten.

Sie Herr Linne, wie auch Ihre Bremerhavenchefin haben es bisher auch versäumt sich uns persönlich vorzustellen, was eigentlich normal sein sollte in einer “Geschäftsbeziehung”!

Ich denke diese Chance hätte “man” nutzen können, aber es war offensichtlich nicht gewollt!

Ich bin auf Ihre Antwort sehr gespannt!

Mit besten Grüßen

Thomas Jürgewitz

 

Herr Linne antwortete am 6.4.19 wie folgt:

Sehr geehrter Herr Jürgewitz,

wie von Frau N. angekündigt, melde ich mich heute gern bei Ihnen, um auf die Fragen und Anliegen einzugehen.

50 Tage vor der Wahl beginnt ab heute für uns die heiße Phase der Berichterstattung und in dieser Zeit steigt auch die Frequenz der Berichterstattung in unseren Titeln. Die Kriterien, auf die wir uns mit Blick auf die weiteren, parallel stattfindenden Wahlen intern verständigt haben, machen wir Ihnen ebenso wie den übrigen Parteien natürlich transparent. Die Infomail dazu erhalten Sie kurzfristig separat. Einen ersten Ausblick dazu hatten wir übrigens vor einigen Wochen bereits im Blatt.

In der Tat hatten wir zuletzt einen längeren Vorlauf bei zurückliegenden Wahlen. Da wir einen Großteil der Basis-Informationen für Wählerinnen und Wählern in diesem Jahr aber in einer gesonderten Beilage bündeln wollen, die dann allen Haushalten im Verbreitungsgebiet zugehen soll, haben wir uns für eine kompakte Form in der NZ entscheiden, um sehr fokussiert zu berichten. Wer die NZ abonniert und aufmerksam verfolgt, ist ohnehin politisch interessiert und inhaltlich auf dem Laufenden. Im Hinblick auf diese Beilage ist Ihre Partei über unsere Mediaberater vermutlich auch angesprochen worden.

Vor diesem Hintergrund darf ich Ihnen sagen, dass sich die NZ nicht hergeben muss für einen Kampf oder Kampagnen gegen die AfD. Sie findet ja laufend Eingang in die aktuelle Berichterstattung im Nachrichtenteil.

Auch wenn aus Ihrer Sicht vielleicht Anlass zu Kritik besteht, wie oft oder umfangreich die AfD-Positionen in der NZ erscheinen, oder auch in welchen  Zusammenhängen, so befinden Sie und Ihre Partei sich damit in bester Gesellschaft mit vielen Parteien und Interessengruppen, die uns regelmäßig mit Pressemitteilungen versorgen. Wir können beim besten Willen nicht alles drucken, das ist auch nicht unsere Aufgabe. Und auch aus der Menge an Mitteilungen ergibt sich – wie Sie wissen – noch keine inhaltliche Priorität.

Dass wir die „Frage der Woche“ vermeintlich auf „Druck der Altparteien“ eingestellt hätten, ist eine sehr exklusive Erkenntnis. Wie kommen Sie darauf? Womit sollten diese Druck ausüben? Und glauben Sie tatsächlich, dass wir uns unter Druck setzen lassen? Auch diesen Teil der Verschwörung, die Sie uns unterstellen, muss ich entkräften. Dieses Format hat sich im Laufe der Zeit schlicht überholt und abgenutzt. Wir steigen nun aktueller in lokale und regionale politische Debatten ein und schieben die Einordnungen (rein aus Parteiensicht) dazu nicht auf einen bestimmten Tag der Woche.

Zu guter Letzt: seit ich am 1. November 2017 für die NZ in Funktion bin, ist dies in der Tat der erste direkte Kontakt mit Ihnen. Ohne Ansehen von Partei oder Person habe ich mich im politischen Raum bisher nirgends „persönlich vorgestellt“, sondern jeweils die erste sich bietende Gelegenheit zum Gespräch und Dialog genutzt. Von diesen Treffen und Gesprächen hat es inzwischen etliche in Bremerhaven, Bremen, dem Cuxland, der Wesermarsch und Zeven auf verschiedenen Ebenen gegeben. Und ich stehe natürlich auch dem Austausch mit Ihnen offen gegenüber – auch wenn ihr Bild bereits maßgeblich geprägt sein mag von den beschriebenen Unterstellungen und Mutmaßungen. Einen persönlichen Anlass dafür gibt es jedenfalls erkennbar nicht.

Mit freundlichen Grüßen,

Christoph Linne

Chefredakteur

 

Wohl abschließend dazu am 8.4.19 an Herrn Linne:

Sehr geehrter Herr Linne,

ich will Ihnen kurz auf Ihre Replik vom 6.4.19 antworten, da Sie ja auch eine Frage gestellt hatten:

die Frage der Woche war den anderen Parteien, insbesondere Herrn Raschen, ein Dorn im Auge. Dieses, und daß Druck bestand, der AfD hier kein Forum zu geben, hat mir Ihr ehemaliger Lokalchef mehrfach erörtert.

Daß eine Ungleichbehandlung offensichtlich ist, ergibt sich auch daraus, daß einige ihrer Redakteure sich zum Essen mit den Spitzen der anderen Fraktionen treffen, nennen Sie es ggf Hintergrundgespräche, wie wir sie auch mit anderen Organen führen.

Entsprechende Einladungen habe ich als langjähriger “Chef” der AfD in Bremerhaven allerdings niemals von NZ-Redakteuren erhalten.

Auch werde ich zu aktuellen Fragen nicht mehr um Stellungnahme gefragt – andere  Politiker der anderen Parteien laufend, wie auch in ihrem bundespolitischen Teil AfD-Pressemitteilungen nicht vorkommen, was ich schon im ersten Schreiben dargelegt hatte.

Und dann gab es ja noch den Herrn Donsbach, der offensichtlich aus persönlichen Gründen einen kleinen Privatkrieg gegen mich und die AfD führte – aber das hatte ich Ihrer Redaktion in der Vergangenheit schon erläutert.

Daß Ihr Blatt letztlich keine Gelegenheit ausläßt, die AfD in ein schlechtes Licht zu rücken, ist tagesaktuell auch heute wieder zu lesen. Statt zu differenzieren wird alles aufgelistet, was sich z.Zt. gegen die AfD finden läßt.

Zum Beispiel zur “Spendenaffäre”, die keine der AfD ist, sollten Sie ggf einmal das Interview dazu von Jörg Meuthen in der WELT lesen! Dort wird uns die Möglichkeit gegeben zu den pauschalen Vorwürfen Stellung zu nehmen, so sollte es journalistisch eigentlich sein.

Ihre Politkommissare in Berlin, so muß ich es nennen, Strauß und Kolhoff, dreschen immer munter auf die AfD ein! Da entsteht, nicht nur für AfD-Wähler, das Bild der Voreingenommenheit.

Ich könnte jetzt über das Rußland- versus Amerikabild der AfD und dieser Redakteure mich auslassen, und daß sich die Zeiten und politischen Realitäten ändern, aber das führt hier jetzt zu weit,

ich bin also auf ihre Wahlkampfberichterstattung gespannt und würde mich freuen, wenn Ihr Blatt vom “betreuten Denken” wieder Abstand nehmen würde.

Mit besten Grüßen

Thomas Jürgewitz